
Die Floorballer des TSV Tollwut Ebersgöns haben am Wochenende im Floorball-Deutschland-Pokal die erste Runde locker überstanden. Beim Ligakonkurrenten ESV Ingolstadt Schanzer Ducks gab es einen deutlichen 14:4-Erfolg (4:2/5:1/5:1).
Nur 10 Feldspieler, eine weite Anreise und ein Ligakonkurrent als Gegner: Es waren nicht die besten Voraussetzungen, unter denen die Ebersgönser Floorballer zum Pokalspiel nach Ingolstadt reisten. „Mit gerade einmal zwei vollständigen Blöcken und einem Torhüter versucht man das Spiel so gut wie es geht über die Zeit zu bringen“, so Kapitän Florian Beppler-Alt zu der Ausgangslage.
Das alles schien den Tollwütigen allerdings nicht zu stören, denn sie legten bissig los: Adrian Stein eroberte nach 51 Sekunden vor dem gegnerischen Tor den Ball und legte auf Anton Hautzel quer, der in den leeren Kasten einschob. Ebersgöns hatte Ingolstadt im Griff, räumte aber nicht immer konsequent vor und im eigenen Strafraum auf. So trafen die Hausherren zwei Mal nach Abprallern (5./8. Min.) und gingen kurzzeitig mit 2:1 in Führung. Der Vorsprung der Gastgeber hielt aber nicht lange: Neuzugang Leonard Laage zog mit Geschwindigkeit durch die Mitte, der Keeper sah seinen Schuss zu spät und griff daneben. Nach dem Ausgleich war Ebersgöns endgültig die tonangebende Mannschaft. Der TSV ließ nahezu keine Schüsse des Gegners in der Defensive zu und spielte vorne geduldig und doch mit Zug zum Tor seine Angriffe zu Ende. Folgerichtig brachte Anton Hautzel die Gäste wieder in Führung (Vorlage Noah Kolodziej), sein flacher Schlenzer aus der Distanz fand den Weg in die untere lange Ecke. Nur 15 Sekunden später traf Johan Gallwitz nach einer unübersichtlichen Situation im gegnerischen Slot per Rückhand (Assist Leonard Laage).
Mit einer 4:2-Führung ging es in das zweite Drittel, in dem sich Ebersgöns vor einem Aufbäumen der Gastgeber wappnete. Der Angriffswirbel der Ducks blieb allerdings aus, stattdessen erhöhte Adrian Stein auf 5:2 (Assist Florian Beppler-Alt) für die Tollwut. Der formstarke Youngster zog mit Tempo von rechts rein und schloss abgebrüht ins kurze Eck ab. Wenig später durfte zum ersten Mal die Überzahlreihe des TSV aufs Feld, da ein Ingolstädter wegen Stockschlags zwei Minuten auf die Strafbank musste. Im Powerplay versenkte Anton Hautzel einen Bogenlauf zum 6:2 (Assist Florian Beppler-Alt). Nach einer verbalen Entgleisung seitens der Ingolstädter durften die Tollwütigen kurz darauf erneut in Überzahl agieren, wieder traf Hautzel – dieses Mal per Direktschuss, nach einem Sahnepass von Noah Kolodziej durch die gesamte Abwehr. Maßarbeit war auch der nächste Treffer durch Marius Herrmann: Aus spitzem Winkel versenke der Stürmer den Ball sehenswert ins lange Eck. Zwar verkürzten die Ducks anschließend auf 3:8, doch stellte Marius Herrmann mit seinem zweiten Treffer des Tages noch vor der Pause den alten Abstand aber wieder her (Assist Anton Hautzel) – 3:9.
Mit diesem komfortablen Vorsprung ging es in den Schlussabschnitt, doch das Spiel war vorher schon so gut wie entschieden. Den endgültigen K. o. verpasste Adrian Stein, der mit einem Wahnsinns-Schlenzer von weit Außen die Zähltafel auf 10:3 stellte (Assist Florian Beppler-Alt). 30 Sekunden später durfte sich Sami Brachtel über seinen ersten Saisontreffer freuen: der junge Allrounder tankte sich durch und drückte den Ball am Torhüter vorbei. Anton Hautzel erhöhte kurz darauf in Überzahl noch auf 12:3, bevor Ingolstadt seinen vierten Treffer bejubeln durfte. Eine erwartete Schlussoffensive der Schanzer blieb aus, stattdessen packte Tollwut-Kapitän Florian Beppler-Alt noch einmal den Hammer aus – sein Volley-Schuss aus der Distanz landete genau im Winkel (Vorlage Anton Hautzel). Er selbst sagt zu dem Treffer: „Ich war völlig überrascht, dass es geklappt hat.“ Den Schlusspunkt zum 14:4 setzte Verteidiger Leon Bink in Überzahl per Schlagschuss ins untere Eck.
Dementsprechend zufrieden war Beppler-Alt nach der Partie: „Der Auftritt der Mannschaft in Ingolstadt war überragend. Jeder war, trotz der Strapazen auf der Anreise, voll auf der Höhe und hat sein Bestes gegeben. Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ haben wir den Gegner früh gestört und konnten Fehler provozieren.“
Wer Gegner in der nächsten Runde des Floorball-Deutschland-Pokals sein wird, ist noch nicht bekannt. Die Teams aus Ebersgöns und Ingolstadt indes sehen sich am 30. Oktober wieder, dann allerdings im Ligabetrieb. Zuvor empfängt Ebersgöns München zum ersten Heimspiel der Saison (Sonntag, 3. Oktober, 14:00 Uhr).
Für Ebersgöns spielten: Anton Hautzel (5 Tore/2 Vorlagen/0 Strafminuten), Florian Beppler-Alt (1/5/0), Marius Herrmann (3/0/0), Adrian Stein (2/0/0), Leonard Laage (1/2/0), Johan Gallwitz (1/1/0), Sami Brachtel (1/0/0), Laura Zörb (0/1/0), Noah Kolodziej (0/1/0), Leon Bink (1/0/0) und Finn Rau im Tor
Zum Bild:
Sami Brachtel visiert gegen die Schanzer Ducks aus Ingolstadt den gegnerischen Kasten an. Das Auswärts-Spiel in der ersten Runde des Floorball-Deutschland-Pokals konnte der
TSV Ebersgöns mit 14:4 überraschend hoch für sich entscheiden.
[Bild: ® A. Stein]