
(KK) Am Wochenende waren die Floorballer des TSV Tollwut Ebersgöns beim FC Stern München zu Gast: Das Topspiel gegen den Tabellenzweiten der 2. Floorball-Bundesliga Süd/West stand an. Nach einem ersten Drittel, bei dem die Tollwütigen wenig Zugriff auf die Bayern fanden, kämpfte sich der TSV nach und nach wieder in die Partie und egalisierte das Ergebnis im dritten Spielabschnitt. Nachdem München allerdings sieben Minuten vor Ende der Begegnung die erneute Führung schoss und Ebersgöns anschließend zwei Mal in Unterzahl agierte, war für den Dorfverein nichts mehr herauszuschlagen – Die „Sterne“ gewannen mit 6:5 (3:1/1:2/2:2) und kamen somit bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer aus Hessen heran.
Es wurde viel über Spieltaktik geredet, während der mehr als fünfstündigen Fahrt zum Tabellenzweiten nach München und die Spieler des TSV Ebersgöns waren – trotz des Fehlens von drei Leistungsträgern – hoch motiviert. Der FC Stern allerdings wartete mit Beginn des Matches mit einer Taktik auf, mit der die Gäste nicht gerechnet hatten: Sie spielten lediglich dann schnelle Gegenstöße, wenn dies gewinnbringend erschien; ansonsten nahmen sie sich die Zeit gemächlich aufzubauen und postierten dabei immer einen Mann direkt vor dem Keeper der Tollwut, um diesen die Sicht zu nehmen. Mit Erfolg: Zwar konnte der TSV durch Kapitän Florian Beppler-Alt auf Zuspiel von Anton Hautzel das 1:0 markieren, doch im Anschluss waren es die Münchner, die das effektivere Spiel zeigten. In der sehr körperbetonten Partie, in der der FC den Ebersgönsern immer einen Tick voraus war, gelang es den Gastgebern zwischen der 12. und der 17. Minute durch Fernschüsse drei Treffer zu erzielen, bei denen der Tollwut-Schlussmann erst den Ball sah, als er im Netz zappelte, so dass das erste Drittel mit 3:1 zugunsten der Bayern ging.
In der Pause stellte der Spielertrainer der Ebersgönser, Martin Meyer, seine Mannschaft auf die Taktik der „Sterne“ neu ein. Die Tollwütigen standen nun in der Defensive kompakter und im Angriff wurde auf Konter gesetzt. Dennoch punkteten zuerst die Bayern, die mit dem 4:1 ihre Führung weiter ausbauten. Auch ein Unterzahlspiel, das der TSV schadlos überstand, trug nicht dazu bei, schnell aufholen zu können. Erst ab Mitte des Drittels ging der Plan der Tollwut auf und durch zwei Fast-Breaks verkürzte der Tabellenführer auf 4:3 – Anton Hautzel hieß der Doppel-Torschütze, der von Noah Kolodziej und Marius Herrmann mustergültig bedient wurde.
Der letzte Spielabschnitt wurde nach nur 34 Sekunden durch den Ausgleich für die Tollwütigen eröffnet. Marius Herrmann war es, der nach einem Querpass von Anton Hautzel freistehend den Ball in die Maschen drosch. Kaum später war Ebersgöns erneut in Unterzahl, die die Münchner nutzten, um wiederum in Führung zu gehen. Das 5:4 wurde allerdings so sehr mit den Schiedsrichtern diskutiert, dass prompt eine weitere Zeitstrafe für die Hessen ausgesprochen wurde, die der TSV zwar schadlos überstand, in der er aber in der Defensive gebunden war. In der 6. Minute – zu dieser Zeit war die Tollwut in Überzahl – legte Florian Beppler-Alt den Ball auf Anton Hautzel, der noch einmal den Ausgleich zum 5:5 markierte. Ein weiteres, anschließendes Unterzahlspiel des FC konnte von den Hessen allerdings nicht genutzt werden. Ab diesen Zeitpunkt egalisierten sich beide Teams knapp zehn Minuten, ehe die Gastgeber durch einen Konter das 6:5 erzielten. Nun schmissen die Tollwütigen alles nach vorn, galt es doch wenigstens noch einen Punkt aus München mit nach Hause zu nehmen. Doch vergebens: Eine Zeitstrafe wegen überharten Körpereinsatzes und eine weitere wegen Reklamierens ließen es nicht zu, den Spielstand zu egalisieren, so dass die drei Punkte in Bayern gelassen werden mussten.
In der Analyse der Begegnung waren sich die Ebersgönser einig, alles gegeben zu haben. Zudem hätte die Abwehr von Beginn an enger stehen und der Angriff geduldiger, eindeutige Torabschlüsse herausspielen können. Das häufige Unterzahlspiel brachte Marius Herrmann auf den Punkt:
„Zeitstrafen wegen diverser Vergehen aus dem Spielgeschehen heraus können immer passieren. Dem Gegner aber Überzahlspiele wegen Reklamierens zu bescheren, ist überflüssig – kein Schiedsrichter nimmt ein gepfiffenes Foul oder Tor zurück, so dass Beschwerden über diese Entscheidungen nicht geeignet sind.“ Insgesamt geht das Ergebnis gegen einen Gegner, der zu Hause sehr konzentriert und zielstrebig agierte, in Ordnung und den Tollwütigen bleiben knapp vier Wochen, um weiter an sich zu arbeiten, bis am 20. Februar Ingolstadt zu Gast sein wird.
Für Tollwut Ebersgöns spielten Finn Rau und Yannis Röhrig im Tor – auf dem Feld Lian Rau (0 Tore/0 Assists/0 Strafminuten), Leonard Laage (0/0/0), Leon Bink (0/0/2), Martin Meyer (0/0/0), Marius Herrmann (1/1/2), Sami Brachtel (0/0/0), Laura Zörb (0/0/0), Florian Beppler-Alt (1/1/0), Adrian Stein (0/0/4), Noah Kolodziej (0/1/4) und Anton Hautzel (3/2/0).
