
(KK) Am Wochenende trafen in der in der 2. Floorball-Bundesliga Süd-West in der vermeintlich vorentscheidenden Begegnung um die Meisterschaft der TSV Tollwut Ebersgöns und der FC Stern München aufeinander. Die Gastgeber aus Ebersgöns ließen im ersten Drittel hochkarätige Chancen liegen, steigerten ihre Effektivität aber im Anschluss. Im letzten Spielabschnitt gab es etliche Situationen, die das Spiel hätten noch einmal kippen können, doch der Dorfverein brachte den Sieg über die Zeit. Mit 7:5 (2:2/3:2/2:1) wurden in einem spannenden Krimi die ärgsten Widersacher bezwungen, so dass sich die Tollwut-Herren in der Tabelle mit fünf Punkten von den Bayern absetzen konnten.
Der Schlagabtausch begann vielversprechend für die Ebersgönser, die sich von Beginn an in der Hälfte der Münchner festsetzten. Der FC Stern legte erst einmal Wert auf eine gut gestaffelte Defensive und setzte auf Konter. Während einer Druckphase der Tollwut heraus zeigten die Gäste die Gefährlichkeit ihrer Fast-Breaks und kamen in der 8. Minute zum 0:1. Der TSV allerdings ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, arbeitete konsequent und konzentriert weiter und kam zeitnah zum Ausgleich, bei dem Leonard Laage ein Zuspiel von Johan Gallwitz nutzte. Bis zur ersten Führung der Tollwütigen, die Adrian Stein nach Vorarbeit von Marius Herrmann markierte, dauerte es noch eine Weile, wobei davor und danach doch einige 100% Einschussmöglichkeiten durch die Hessen liegen gelassen wurden. Mit 2:2 ging es in die Pause, da auch die Münchner noch einmal ihre Konterstärke unter Beweis stellen konnten.
Nach Wiederanpfiff folgte ein Doppelschlag der Bayern, die sich damit auf 2:4 absetzten. Auch wussten die Gäste in dieser Phase in ihrer Arbeit in der Defensive zu gefallen – sie standen gut gestaffelt und konnten die Bälle meist schon abfangen, bevor die Tollwut überhaut auf ihr Tor schießen konnte. Erst etwa Mitte des Drittels konnten die Ebersgönser das Abwehrbollwerk des FC knacken und hierbei war es der zweite Block der Ebersgönser, der den Weg des Balls ins Tor der Gäste aufzeigte: Schnelles, hervorragendes Kurzpassspiel sowie Positionswechsel und schon fiel der ersehnte Anschlusstreffer zum 3:4. Sami Brachtel hieß der Torschütze, der die Vorlage von Johan Gallwitz in die Maschen drosch. In diesem Stil arbeitete der TSV weiter und konnte so das Ergebnis nicht nur fünf Minuten später durch Leonard Laage (Assist Johan Gallwitz) egalisieren, sondern auch durch Marius Herrmann (Pass Adrian Stein) zu Ihren Gunsten drehen. Mit dem beruhigenden Spielstand von 5:4 für die Gastgeber endete das Drittel.
Im letzten Spielabschnitt egalisierten sich Ebersgöns und München vorerst. In der 6. Minute waren es die Hessen, die ihre Führung auf 6:4 ausbauten, nachdem Sami Brachtel die gegnerische Abwehr nicht gut aussehen ließ und den Ball zu Johan Gallwitz spielte, der den Treffer markierte. Die Tollwut drückte; vor allem das Spiel hinter dem Tor der Sterne ließ sich gut ansehen und brachte weitere Einschussmöglichkeiten für den TSV, die allerdings ungenutzt blieben. Kurios der Führungsausbau, das 7:4 für die Gastgeber, denn es war ein Eigentor der Münchner, dass die Entscheidung in diesem Spiel brachte. Die letzten zehn Minuten gehörten eindeutig den Bayern, die alles daran setzten in der regulären Spielzeit wenigstens noch auszugleichen. In dieser Phase war Ebersgöns in der Defensive gebunden und reagierte oft zu hektisch. Die erste Strafzeit der Begegnung bedeutete ein Überzahlspiel des FC, dass dieser eiskalt nutzte und auf 7:5 heranbrachte. München nahm im Anschluss seinen Keeper vom Feld, um den Vorteil eines weiteren Feldspielers zu haben und auch ein weiteres Unterzahlspiel der Tollwütigen – also zwei Feldspieler mehr für die Gäste – trug dazu bei, dass die Schlussminuten an Dramaturgie nicht zu überbieten waren. Trotz massiver Überlegenheit der Bayern gelang es dem Dorfverein das Ergebnis aber über Zeit zu bringen.
„Heute hat man gesehen, wie wichtig es ist, einen guten 2. Block zu haben – dieser zeigte ein bärenstarkes Spiel und war maßgeblich daran beteiligt, dass wir dieses Duell für uns entscheiden konnten“, resümierte Hallensprecher Klaus Keller im Anschluss an die Partie, „jetzt sollte uns im Normalfall nichts mehr passieren, sodass wir die Tabellenführung bis zum Ende der Saison hoffentlich nicht mehr abgeben.“
Tollwut Ebersgöns hat mit den drei Punkten seine Führung in der 2. Floorball-Bundesliga Süd/West auf fünf Zähler ausgebaut. In den letzten ausstehenden Matches stehen dem TSV eigentlich nur noch vermeintlich schwächere Gegner gegenüber – die Teilnahme an den Play-Offs gilt als sicher.
Am Sonntag, 20. März um 14:00 Uhr in der MZH Kirch-/Pohl-Göns folgt nun die 3. Begegnung gegen den ESV Ingolstadt Schanzer Ducks.
Für Tollwut Ebersgöns spielten:
Florian Beppler-Alt (0 Tore/0 Assists/0 Strafminuten, Manuel Helmer (0/0/0), Leonard Laage (2/0/0), Leon Bink (0/0/0), Martin Meyer (0/0/0), Marius Herrmann (1/1/2), Sami Brachtel (1/1/0), Adrian Stein (1/1/0), Johan Gallwitz (1/3/0), Noah Kolodziej (0/0/0), Björn Schmidt (0/0/0) und Anton Hautzel (0/0/2) sowie Alexander Knoop und Finn Rau im Tor.