
(KK) In Kaufering trafen sich die sechs besten U-17-Floorball-Teams, um auf dem Großfeld den deutschen Meister auszuspielen. Das hochklassige Turnier, für das sich die Spielgemeinschaft von Tollwut Ebersgöns und den Espenau Rangers in mehreren Etappen qualifizierte, wurde in zwei Gruppen mit je drei Mannschaften ausgetragen. Die SG aus Hessen – übrigens einzige Spielgemeinschaft bei diesem Event – bekam es in Gruppe B mit dem VfL Red Hocks Kaufering und den SSF Bonn zu tun. Gegen die Gastgeber, den Red Hocks, konnte Ebersgöns/Espenau bis Mitte des letzten Drittels mithalten, unterlag aber letztlich mit 4:6 (1:0/1:3/2:3). Gegen die SSF Bonn hingegen waren die Hessen faktisch nur im zweiten Spielabschnitt unterlegen, obwohl spielerisch beide Teams gleiches Niveau zeigten. So musste sich die SG mit 2:3 (1:1/0:2/1:0) auch in dieser Partie geschlagen geben. Als Gruppenletzter verpassten Ebersgöns/Espenau den Einzug ins Halbfinale. Was blieb, war das Spiel um Platz fünf, das die Spielgemeinschaft gegen den FBC Havel aber mit 7:4 (2:1/1:1/4:2) für sich entscheiden konnte. Im Finale schlug der Gastgeber aus Kaufering den FC Stern München in der Verlängerung mit 3:2 (0:1/0:0/2:1/1:0) und wurde Deutscher-Großfeldmeister; dritter wurde Bonn, das sich mit 5:4 (1:1/3:2/1:1) gegen den TSC Wellingsbüttel durchsetzte.
Turnierbeginn für die SG Ebersgöns/Espenau war das Match gegen den VfL Red Hocks Kaufering. Gegen die Gastgeber zeigte die Spielgemeinschaft von Beginn an ein engagiertes Auftreten. Der Ball lief in den Reihen der Hessen und sie schossen sich in Führung, die sie bis zur Pause halten konnte. Nach Wiederanpfiff dominierten die Red Hocks zuerst das Geschehen und konnten nicht nur das Ergebnis egalisieren, sondern auch zeitnah zwei weitere Treffer erzielen. Bis Ende des Drittels gelang der SG aber noch der Anschluss zum 2:3. Im letzten Spielabschnitt wechselten sich die Teams mit dem Tore-Schießen förmlich ab, wobei es der VfL war, der zuerst traf. Fünf Minuten vor Schluss hieß es 4:6 für Kaufering und egal wie sich Ebersgöns/Espenau bemühte, das Ergebnis hielt.
Schon wieder, so könnte man sagen, traf im Anschluss die SG auf die SSF Bonn. In den vergangenen Begegnungen war es mal die eine, mal die andere Mannschaft, die als Sieger vom Platz ging. Da für die Hessen diese Begegnung ein „alles oder nichts“ bedeutete, wurde konzentriert losgelegt. Die 1:0 Führung von Ebersgöns/Espenau war Resultat daraus, doch leider konnte Bonn noch vor der Pause ausgleichen. Auch danach ging es weiter engagiert zur Sache, doch die SSF waren im Abschluss kaltschnäuziger, was bis zum Beginn des letzten Drittels ein 1:3 bedeutete. In diesem schoss sich die SG schon nach 50 Sekunden auf 2:3 heran, doch in der Folge gelang es den Hessen nicht mehr das Abwehrbollwerk der Bonner zu überwinden.
Nach den Gruppenspielen lag Ebersgöns/Espenau leider auf Platz drei der Gruppe B. Das Halbfinale war also verpasst, so dass der SG am zweiten Tag des Turniers lediglich das Spiel um Rang fünf blieb.
Gegner in diesem Platzierungsspiel war der FBC Havel, dem es in der Gruppenphase ähnlich ging wie Ebersgöns/Espenau. Sie zeigten ebenso gutes Hockey, unterlagen aber dem FC Stern München mit 3:5 und dem TSC Wellingsbüttel 3:4 jeweils knapp. So bedeutete auch diese Partie eine Begegnung auf Augenhöhe.
Wie in den Spielen zuvor kamen die Hessen zum 1:0 und auch diesmal konnte der Gegner ausgleichen. Diesmal war allerdings noch so viel Zeit auf der Uhr, dass das Engagement der SG belohnt wurde und sie mit 2:1 in die Pause gingen. Der nächste Spielabschnitt zeigte sich sehr ausgeglichen, was die Toranzahl von einem Treffer auf beiden Seiten entsprechend wiederspiegelt – 3:2. Das Schlussdrittel hatte es dann noch einmal in sich: Zwei Tore für den FBC bedeuteten die erstmalige Führung für Havel, wobei Ebersgöns/Espenau quasi im Gegenzug zum 4:4 ausglich. Die letzten sieben Minuten gehörten dann den Hessen, die alles daran setzten nicht schon wieder gut gespielt zu haben, aber zu verlieren. Mit 5:4 für die SG wechselte die Führung wieder zugunsten Ebersgöns/Espenau. Als dann binnen 40 Sekunden noch die Treffer zum 6:4 und 7:4 für die SG fielen, war der „Käs´ gegessen“ und die Spielgemeinschaft sicherte sich Rang fünf.
Die Gefühle der Akteure aus Ebersgöns und Espenau waren nach dem Match sehr gemischt. Auf der einen Seite zeigten sie durchweg gute Spiele und machten Werbung für diese Sportart – auf der anderen Seite spiegelte der 5. Rang nicht das wieder, was sie sich aufgrund der Konstellationen erhofft hatten. Das Trainertrio indes war zufrieden. Auch sie hätten sich für die Jungs eine bessere Platzierung gewünscht, doch die Trainingsumstände der SG in Bezug auf die Vorbereitung auf dieses Turnier (Butzbach und Kassel liegen relativ weit auseinander) waren nicht optimal. Spätestens bei der Siegerehrung, als Kapitän Yannis Röhrig die Urkunde in Empfang nahm, überwog dann schon wieder die Freude. Erfreulich zudem für die Mannschaft war, dass Noah Makki (Espenau) ins Allstar-Team des Turniers berufen wurde, und dass U15-Spieler Jonas Linke (Ebersgöns) nicht nur in allen Spielen eingesetzt werden konnte, sondern auch mit den „Größeren“ mithalten konnte.
Außerdem gibt es schon am 25./26. Juni die nächste Chance für die Halbstarken aus Ebersgöns: Zu diesem Zeitpunkt finden in Dessau die Deutschen Kleinfeldmeisterschaften statt, für die sich die Floorballer der Tollwut-U17 ebenso qualifiziert haben.
Für die SG Ebersgöns/Espenau spielten:
Noah Makki/Espenau[Es] (3 Spiele/0 Tore/4 Assists/0 Strafminuten), Armani Yasenov/Ebersgöns[EB] (3/0/0/0), Jonas Linke/Eb (3/1/0/1), Aaron Sandrock/Es (3/0/0/0), Adrian Stein/Eb (3/1/4/0), Ermal Memedi/Eb (1/0/0/0), Marc Berger/Es (3/6/1/2), Lennard Rölike/Eb (3/0/0/0), Lasse Kröll/Eb (3/0/0/0), Elian Memedi/Eb (3/3/0/12), Peter Imig/Eb (3/2/0/0), Ruben Mbazira/Eb (3/0/2/2) sowie die Keeper Yannis Röhrig/Eb und Kevin Warminski/Es.
Zu den Fotos:
Foto – Vor jedem Spiel
Die Spielgemeinschaft der U17 aus Ebersgöns und Espenau belegten bei den Deutschen Großfeldmeisterschaften den 5. Rang. Ritual vor jeder Begegnung ist der enge Mannschaftskreis, bei dem sich „heiß auf das Spiel“ geredet und sich auf jeden Gegner eingeschworen wird.
Foto – Noah Makki Allstar-Team
Der Espenauer Noah Makki wurde bei der Siegerehrung von den Verantwortlichen des Turniers ins Allstar-Team berufen.
