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Tollwut-Herren mit Kantersieg im Pokal gegen Chemnitz

 

 

(KK) Nach dem Freilos in der ersten Runde des Floorball-Deutschland-Pokals mussten die Herren des TSV Tollwut Ebersgöns am Wochenende zu den Floor Fighters Chemnitz reisen, den Tabellenführer der Regionalliga Ost. Die Tollwütigen zeigten von Beginn an, dass sie nicht umsonst den langen Weg nach Sachsen auf sich genommen hatten und dominierten die Partie. Mit einem Kantersieg von 15:2 (5:0/4:1/6:1) fertigte Ebersgöns die Chemnitzer ab – der Dorfverein hat somit souverän die dritte Pokalrunde erreicht. 

 

Die Zeiten für die Tollwütigen Ebersgönser sind momentan nicht so rosig. Neben dem dauerverletzten Leon Bink wechseln sich ständig Spieler ab, die entweder verletzt oder krank sind. In der zweiten Floorball-Bundesliga verlor der TSV das Auftaktmatch gegen München deutlich und zum Pokalspiel gegen Chemnitz ging es ohne das Trainerduo Felix Meyer und Florian Beppler-Alt, die ebenso wie Sami Brachtel und Björn Schmidt ausfielen. 

 

Ersatz-Trainer Martin Meyer übernahm die Ansprache vor dem Spiel und fand offenbar die richtigen Worte. Es dauerte nach dem Anpfiff lediglich drei Minuten, ehe das 1:0 für die Hessen fiel. Bemerkenswert – und das sollte in Folge immer wieder zu sehen sein – vor allem das Angriffsdreieck des ersten Blocks: Anton Hautzel, Lian Rau und Adrian Stein. Dieses Trio harmonierte an diesem Tag sensationell gut und trug 13 der 15 Tore zum Sieg bei. Die Floor Fighters indes versuchten entgegenzuwirken, blieben aber ständig an der konzentriert arbeitenden Abwehr des TSV  hängen oder scheiterten an dessen gut aufgelegten Schlussmann Klaus Keller. Zur Pause stand ein beruhigendes 5:0 für Ebersgöns auf der Anzeigetafel, wobei drei Mal Anton Hautzel, sowie Lian Rau und Noah Kolodziej für die Gäste trafen (finale Passgeber: 2x Anton Hautzel, 2x Lian Rau sowie Adrian Stein). „Ich bin sehr zufrieden damit, dass wir von Anfang an sehr präsent waren. Von der ersten Minute an sind wir gut in die Zweikämpfe gegangen und haben offensiv hervorragend kombiniert. Folgerichtig lagen wir früh vorne und haben den Underdog aus Chemnitz früh gebrochen – das ist bei Pokalspielen gegen vermeintlich schwächere Teams immens wichtig“, resümierte der Ersatz-Kapitän der Tollwütigen, Johan Gallwitz. 

Das zweite Drittel plätscherte erst einmal dahin. Gastgeber Chemnitz stand nun in der Defensive besser und versuchte sich in Kontern. Erst als die Hessen wegen überharten Körpereinsatzes eine Zwei-Minuten-Strafe bekamen, engagierten sich die Sachsen im Angriff bissiger. Zu ihrem Leidwesen vergaßen sie im Überzahlspiel allerdings ihre Deckungsarbeit, was der Tollwut Konter bescherte, die durch Anton Hautzel (Pass Lian Rau) und Martin Meyer (Anspiel Marius Herrmann) eiskalt genutzt wurden und den Spielstand auf 7:0 für Ebersgöns schraubten. Auch das 8:0 für die Gäste wurde während einer Unterzahl geschossen. Adrian Stein hieß der Torschütze (Assist Lian Rau), der auch den Pausenstand von 9:1 (Zuspiel Anton Hautzel) markierte, nachdem Chemnitz zwischenzeitlich das 8:1 erzielen konnte.  

 

Der letzte Spielabschnitt wurde keinesfalls ein lockeres Auslaufen. Finn Rau, der verabredungsgemäß Klaus Keller im Tor der Tollwut ablöste, musste zunächst das zweite Tor für die Gastgeber zum 2:9 hinnehmen, ehe Anton Hautzel nach einem gut getimten Zuspiel von Lian Rau den alten Abstand wieder herstellte. Im Anschluss hagelte es Zeitstrafen. Eine für Chemnitz, die die Tollwut nicht nutzen konnte, dann drei (Sperren/Reklamieren/Bodenspiel) für den TSV, der nun teilweise zu dritt gegen fünf Feldspieler des Gegners agieren musste. Die Gastgeber setzten alles auf eine Karte, ließen den Ball gut laufen, machten Druck, aber egal was die Sachsen auch probierten, die Abwehr samt Keeper des Dorfvereins hielt dagegen und ebenso das Ergebnis. Nach dieser Überzahlphase der Floor Fighters und dem Durchatmen beider Teams gehörten die letzten acht Minuten erneut den Hessen. Sie kombinierten schnell, zielstrebig und erfolgreich, wobei neben den Torschützen zum 11:2 Anton Hautzel und 12:2 Adrian Stein vor allem Lian Rau durch einen lupenreinen Hattrick zum Endstand von 15:2 zu glänzen wusste. „Die erste Reihe hat ein überragendes Spielgemacht. Jeder der fünf Jungs hat Spielintelligenz und Kaltschnäuzigkeit gezeigt. Mit der Kombinationsfreude darf es in der Liga gerne weitergehen. Und wen man an so einem Tag nicht vergessen darf, sind die Keeper, die beide oft geprüft wurden und einen super Job gemacht haben“, so Kapitän Johan Gallwitz und ergänzt: „Ausbaufähig war lediglich der Einsatz der zweiten Reihe, die defensiv zwar ordentlich stand, doch im Angriff zu selten zu klaren Chancen kam. Ich bin aber guter Dinge, dass das schon bald ganz anders aussieht.“ 

 

Mit diesem Kantersieg im FD-Pokal ist der TSV Tollwut Ebersgöns eine Runde weiter. Wer in dieser Gegner sein wird und wo die Begegnung ausgetragen wird, ist zurzeit noch unklar – die Auslosung wird es zeigen. Bekannt ist allerdings schon das Austragungswochenende 19. oder 20. November 2022.  

 

In der 2. Floorball-Bundesliga hat das Herrenteam schon jetzt am Sonntag, 23. Oktober, den ESV Ingolstadt Schanzer Ducks zu Gast. Die Tollwütigen haben nach dem verkorksten Saisonauftakt in München etwas gut zu machen, wobei es für Ingolstadt die erste Ligabegegnung sein wird und die Ducks somit auch nur schwer eingeschätzt werden können. Anpfiff ist um 14:00 Uhr in der MZH Kirch-/Pohl-Göns. 

Für den TSV Tollwut Ebersgöns spielten: Lian Rau (5 Tore/4 Assists/0 Strafminuten), Martin Meyer (1/0/0), Marius Herrmann (0/1/2), Laura Zörb (0/0/0), Adrian Stein (3/2/0), Lasse Kröll (0/0/0), Manuel Helmer (0/0/4), Johan Galwitz (0/0/0), Noah Koloziej (1/0/4) und Anton Hautzel (6/7/0) sowie Klaus Keller und Finn Rau im Tor. 

 

Zum Bild: 

In der zweiten Runde des Floorball-Deutschland-Pokals war das Herrenteam vom TSV Tollwut Ebersgöns zu Gast bei den Floor Fighter Chemnitz, die in der Regionalliga Ost auf Punktejagt gehen. Mit 15:2 (5:0/4:1/6:1) gewann der Dorfverein die Partie und ist somit in der nächsten Pokalrunde. Das Bild entstand im letzten Drittel und zeigt eine Szene aus dem einzigen Überzahlspiel des TSV, bei der der beste Chemnitzer, Keeper Björn Bastian, den Ball zwischen seinen Beiden begraben hält, der von Tollwut-Spieler Marius Herrmann (links, helles Trikot) auf das Tor bzw. auf den Goalie geschossen wurde. Die Floor Fighters Peer Mathiebe (dunkles Trikot Nr. 23) und Tom Ladstätter (Nr. 21) brauchen nicht einzugreifen. Anton Hautzel (rechts, helles Trikot), mit sechs Treffern an diesem Tag erfolgreichster Torschütze für die Ebersgönser, wartet zwar einschussbereit, aber vergebens auf einen Fehler des Schlussmanns.