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Tollwut-Herren holen gegen Rennsteig Avalanche nur einen Punkt

 

(KK) Ob kürzlich gegen Frankfurt oder an diesem Wochenende gegen den FC Rennsteig Avalanche – in der 2. Floorball-Bundesliga Süd/West scheint bei den Herren des TSV Tollwut Ebersgöns das letzte Drittel zurzeit verflucht: Schon gegen Frankfurt retteten sich die Ebersgönser nach einer 4:2 Führung vor dem letzten Seitenwechsel noch gerade so in die Verlängerung und blieben ohne Zusatzpunkt. Auch jetzt, im Auswärtsspiel gegen die zweitplatzierten Thüringer, stand vor dem dritten Spielabschnitt ein komfortables 10:5 zugunsten der Tollwut auf der Anzeigentafel, doch auch hier ging es nach Beendigung der regulären Spielzeit mit 13:13 (1:6/4:4/8:3) in die Over-Time, die der FC für sich entschied. Mit acht Punkten aus fünf Spielen hinkt der TSV Ebersgöns seinen Ansprüchen hinterher und bleibt mit Rang vier in der Tabelle lediglich Durchschnitt. 

 

Hochmotiviert, konzentriert und zielgerichtet liefen die Herren des TSV Ebersgöns in Neuhaus am Rennweg auf, um gegen den FC Rennsteig Avalanche zu bestehen. Zwar war noch eine Weile Abtasten und Rumgeplänkel angesagt, doch fand die Tollwut schneller in die Erfolgsspur als ihr Gegner. Zwischen der neunten und der zwölften Minute fielen vier Treffer für den Dorfverein. Felix Meyer eröffnete nach Pass von Sami Brachtel das Torfestival. Sami Brachtel selbst konnte sich zudem selbst zwei Mal als Torschütze eintragen (Vorlagen Felix Meyer), wobei zwischenzeitlich Florian Beppler-Alt auf Zuspiel von Anton Hautzel traf. Obwohl Rennsteig ebenso etliche Einschussmöglichkeiten hatte, schien es nun geschockt, zog die Reisleine und nahm eine Auszeit. Diese zeigte Wirkung, denn in der Folge verlief die Partie ausgeglichener. Dennoch fiel auch das nächste Tor zu Gunsten der Tollwut durch Martin Meyer, ehe der FC auf 1:5 verkürzte. Anton Hautzel stellte mit dem 1:6 den alten Abstand wieder her, mit dem es in die Pause ging.

 

Auch die zweite Spielabschnitt begann mit einem Doppelschlag für den TSV: Florian Beppler-Alt (Zuspiel Adrian Stein) und Adrian Stein (Pass Lian Rau) erhöhten den Spielstand auf 8:1 für die Tollwütigen. Wie so oft bei einem solchen Vorsprung, schalteten die Hessen einen Gang zurück – nicht lange, lediglich knapp 60 Sekunden – doch diese kleine Zeitspanne reichte den Rennsteigern, um drei Treffer zu erzielen und auf 4:8 heranzukommen. Wieder wachgerüttelt traten die Gäste erneut auf´s Gaspedal und bauten ihren Vorsprung durch Lian Rau (Anspiel Anton Hautzel) und Sami Brachtel auf 10:4 aus. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Zwar erarbeiteten sich beide Teams noch Möglichkeiten, doch brauchte es bis zur 19. Minute, ehe es der FC war, der punktete und mit 5:10 den Pausenstand markierte. 

 

Das letzte Drittel sollte ein Déjà-vu für die Hessen werden: Fünf Tore Vorsprung – eigentlich nur konzentrierte „Ergebnisverwaltung“, doch es kam wieder mal anders. Nicht, dass der TSV an Quantität verloren hätte, es war die nachlassende Qualität in den Passstafetten und eine steigende Häufung individueller Fehler bei den Tollwütigen und es war Rennsteig, das sich aufbäumte und mit einem riesigen Kraftakt den Spielverlauf der Partie veränderte. Avalanche, was „Lawine“ bedeutet, kam wie eine solche auf die Tollwut gestürzt. Treffer über Treffer hagelten auf die Ebersgönser ein. Schon bis zur Hälfte des Drittels kam der FC auf 10:11 heran (Anton Hautzel traf nach Pass von Adrian Stein zum zwischenzeitlichen 7:11) und diesmal war es der TSV, der durch eine Auszeit die Reisleine zog und Ruhe in das Match bringen wollte. Dies gelang den Gästen im Anschluss auch weitestgehend, doch merkte man ihnen auch Verunsicherung an, zumal Rennsteig zeitnah das 11:11 erzielte. Zwar brachte Henry Fischer den Dorfverein wiederholt auf die Siegerstraße, doch das Ergebnis hielt nicht lange – 12:12. Eine Zwei-Minuten-Strafe des FC weckte nochmals Hoffnung bei den Hessen, doch die Überzahlreihe blieb erneut torlos; dafür konnte aber anschließend Lian Rau nach Pass von Adrian Stein für den TSV zum 13:12 einnetzen. Ganze zwei Minuten hätte die Tollwut noch hinten dicht halten müssen, um als Sieger vom Feld zu gehen, doch die Gastgeber schafften es abermals die Partie zu egalisierten. Verlängerung! Nicht mal 60 Sekunden dauerte diese und Rennsteig Avalanche eroberte sich den Zusatzpunkt. Damit sicherten sich die Thüringer Platz zwei in der Tabelle, während Ebersgöns mit acht Punkten weiterhin auf Rang vier rumdümpelt.  

 

Für den TSV Tollwut Ebersgöns klingt das Jahr 2022 mit dem Achtelfinale des Floorball-Deutschland-Pokals am kommenden Wochenende aus, bei dem sie gegen Hannover 96 antreten müssen. In der 2. Floorball-Bundesliga geht es erst nach dem Jahreswechsel weiter – dann empfangen die Hessen zu Hause den Tabellenführer aus München. 

 

Für den Tollwut Ebersgöns spielte: Felix Meyer (1 Tor/1 Vorlage/0 Strafminuten), Lian Rau (2/1/0), Lennard Rölike (0/0/0), Martin Meyer (1/0/0), Sami Brachtel (3/1/0), Henry Fischer (1/0/0), Florian Beppler-Alt (2/0/0), Adrian Stein (1/3/0), Lasse Kröll (0/0/0) und Anton Hautzel (2/2/0) sowie Finn Rau im Tor. 

 

Die weiteren Ergebnisse des Wochenendes: Frankfurt Falcons vs. ESV Ingolstadt Schanzer Ducks 5:4; TSG Erlensee vs. FC Stern München 8:13; TSV Calw Lions: spielfrei  

 

Die Tabelle:  

https://saisonmanager.de/fvd/1207-2-fbl-herren-suedwest/tabelle

 

 

Zum Bild:  

Anstoß – im Floorball „Bully“  genannt – zwischen den Gastgebern aus Thüringen, dem FC Rennsteig Avalanche, und den Herren des TSV Tollwut Ebersgöns in der 2. Bundesliga Süd/West. Der Dorfverein gewinnt durch Adrian Stein (dunkles Dress/Nr. 29) in dieser Bildszene den Ball, während sein Kontrahent, Martin Kudrlicka (helles Dress/Nr. 99), das Nachsehen hat. Insgesamt aber gewinnen die Thüringer in der Over-Time mit 14:13, so dass die Hessen sich in der Tabelle nicht verändern und weiterhin Rang vier belegen.