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Tollwut-Herren gingen im Hessenderby gegen die TSG Erlensee unter

 

(KK) Es war ein denkwürdiges Spiel in der 2. Floorball-Bundesliga im Hessenderby zwischen den Herren des TSV Tollwut Ebersgöns und der TSG Erlensee am vergangenen Sonntag. Mit einem Sieg hätte Gastgeber Ebersgöns Rang zwei in der Tabelle übernommen, doch während die TSG mit der Hektik, die beide Teams verschuldeten, gut klar kam, hatten die Tollwütigen nicht das nötige Nervenkostüm, um mit den angespannten Situationen umzugehen. Hinzu kamen Strafzeiten, die Erlensee kaltschnäuzig nutzte, so dass das Ergebnis von 7:12 (0:2/5:5/2:5) aus Sicht des Dorfvereins und die damit verbundene deutliche Niederlage völlig verdient war. Trotz der verlorenen Punkte rangiert die Tollwut weiterhin auf Platz drei, darf sich aber keinen Ausrutscher mehr erlauben, wenn sie die Play-Offs noch erreichen will.

 

Mit Anpfiff der Begegnung tasteten sich die beiden Dauerrivalen erst einmal ab – keiner wollte den ersten Fehler machen. So plätscherte das Match knapp sechs Minuten dahin, ehe Erlensee die eigentlich erste gut herausgespielte Möglichkeit nutze und das 1:0 erzielte. Auch in der Folge egalisierten sich die Teams, wobei beide durchaus Treffer hätten erzielen können. In der 18. Minute pfiffen die Unparteiischen ein Foul, woraufhin die Tollwütigen in Unterzahl agierten mussten. 60 Sekunden später hieß es dann 2:0 für die Gäste, die ihr Überzahlspiel sicher aufzogen. Mit diesem Spielstand wurden kurz darauf die Seiten gewechselt. „Leider fanden wir nicht gleich ins Spiel; einfache Pässe und Laufwege funktionierten nicht. Erlensee hat das besser hinbekommen und konnte sich nach der ersten Führung auf Konter konzentrieren,“ resümiert Henry Fischer, Flügelstürmer der Tollwut. 

 

Mit zwei weiteren Paukenschlägen zum 4:0 für die TSG wurde der zweite Spielabschnitt eröffnet (2./3. Min.). Zwar konnte Ebersgöns quasi im Gegenzug das 1:4 durch Anton Hautzel auf Pass von Lian Rau erzielen, eine weitere Zwei-Minuten-Strafe zugunsten der Gäste aber ließ für Erlensee schnell das 1:5 folgen (10. Min.). Die Gastgeber mussten was tun, um den Rückstand zu verkürzen, was letztlich bedeutete die Defensivarbeit etwas zu vernachlässigen. So kamen die Tollwütigen zu besseren Druckphasen, mussten aber auch Konter fürchten. Felix Meyer netzte auf Anspiel von Luca Rau in der 10. Minute zum 2:5 ein, doch knapp 120 Sekunden später war der Vier-Tore-Vorsprung durch die TSG wiederhergestellt. In der Fortsetzung endlich einmal drei Treffer in Folge für den Dorfverein, der mit einem Doppelschlag von Anton Hautzel (14./17. Min.) und zudem ein Tor von Luca Rau (16. Min.) bis auf 5:6 herankam. Leider nahmen die Ebersgönser das Ergebnis nicht mit in die Kabine, denn kurz vor dem Pausenpfiff sorgte ein Fast-Break noch für das 7:5 für Erlensee (19. Min.). „Im zweiten Drittel haben wir gezeigt, was wir können, doch das 7:5 für Erlensee kurz vor der Pause hätte nicht fallen dürfen.“ 

 

Das letzte Drittel hatte es in sich: ständig mussten die Schiedsrichter die Partie unterbrechen, weil verbale und körperliche Pöbeleien auf dem Feld überhandnahmen. Während Erlensee relativ gut damit umgehen konnte und die diversen Situationen geschickt für sich zu nutzen wusste, lagen bei den Gastgebern teilweise die Nerven zu blank. Henry Fischer beschreibt die Phase: „Erlensee hat uns gereizt und wir sind darauf eingegangen und reingefallen – dabei hätten wir nur dort anknüpfen müssen, wo wir vor der Pause aufhörten.“ In der 6. Minute erhöhte die TSG zunächst auf 8:5, ehe von beiden Teams gleichzeitig jeweils ein Spieler auf der Strafbank platznahm.

Ebersgöns dominierte das „Vier gegen Vier“, doch ein regelwidrig verhinderter Konter bedeutete Penalty für Erlensee und das 9:5 (8. Min.). Zwar verkürzte postwendet Lian Rau auf Pass von Anton Hautzel auf 6:9 für die Tollwut, doch eine weitere Zeitstrafe ließ die Gastgeber in ihrer eigenen Hälfte verweilen, ohne dass Nadelstiche nach vorn gesetzt werden konnten. Während sich Ebersgöns scheinbar schon aufgegeben hatte, wollte und bekam Erlensee mehr: drei weitere Treffer für die TSG ließen die Gäste letztlich auf 12:7 davonziehen – da war das zwischenzeitliche siebte Tor der Tollwut durch Luca Rau auf Anspiel von Henry Fischer lediglich Ergebniskosmetik. „Wenn wir mit unserer Spielweise unzufrieden sind, merkt man uns das an und der Gegner kann dann das Geschehen mehr kontrollieren, als es uns lieb ist“, so Henry Fischer, „wir müssen wieder zu dem Punkt kommen, dass wir bestimmen, was auf dem Feld geschieht.“ 

 

Während Erlensee die drei auswärts gewonnen Punkte feierte, trauerte Ebersgöns den Verlust dieser hinterher – die Play-Offs sind für den Dorfverein zusammenfassend nur noch schwer zu erreichen. 

 

 

Für den TSV Tollwut Ebersgöns spielten: 

Felix Meyer (1 Tor/0 Assists/0 Strafminuten), Lian Rau (1/2/0), Leon Bink (0/0/0), Martin Meyer (0/0/4), Lasse Kröll (0/0/2), Marius Herrmann (0/0/0), Elian Memedi (0/0/0), Henry Fischer (0/1/0), Florian Beppler-Alt (0/0/0), Luca Rau (2/1/0), Noah Kolodziej (0/0/2) und Anton Hautzel (3/1/0), sowie Yannis Röhrig und Finn Rau im Tor. 

 

 

Die Tabelle: 

https://saisonmanager.de/fvd/1207-2-fbl-herren-suedwest/tabelle

 

 

Zu den Bildern:  

 

Bild 1 

Im Hessenderby der 2. Floorball-Bundesliga Süd/West gab es für die Herren des TSV Tollwut Ebersgöns gegen die TSG Erlensee mit 7:12 (0:2/5:5/2:5) eine heftige Niederlage. Gastgeber Ebersgöns lag bis auf die Anfangsminuten ständig hinten und blieb in weiten Teilen der Partie blass. Das Bild zeigt Tollwut-Spieler Marius Herrmann (helles Dress Nr. 14), umringt von drei Akteuren aus Erlensee: im Hintergrund Florian Rudin (Nr. 24), mittig Niklas Grünewald (Nr. 20) und rechts Max Kaltschnee (Nr. 87). 

 

Bild 2 

Nach der Begegnung überreichte die Mannschaft dem Geschäftsführer ihres Hauptsponsors „Conpet – Baggerbetrieb“, Peter Eisenhauer (stehend; 5. von li), ein Trikot der neuen Heim-Collection.