
(JG(KK)) Die Herren des TSV Tollwut Ebersgöns haben in der 2. Floorball-Bundesliga Süd/West eine bittere Derby-Niederlage gegen die Frankfurt Falcons kassiert. Der TSV verlor nach Verlängerung mit 6:7 (3:2/2:1/1:3/0:1) und zeigte dabei Schwächen, die sich wie ein roter Faden durch die komplette Saison ziehen. In der Tabelle rutscht der Dorfverein einen Rang nach unten auf den 4. Platz.
Vor dem letzten Drittel sah es gut aus für Ebersgöns: Mit 5:3 führten die Gäste verdient in Frankfurt und waren bis dato das Team mit den besseren Chancen. Doch wie so oft in dieser Saison, schaffte es die Tollwut nicht, die 60 Minuten ohne Schwächephase zu durchstehen. Im letzten Drittel und in der Verlängerung gab der TSV das Spiel aus der Hand und verlor so nicht unverdient mit 6:7 gegen die Facons.
Dabei hatte es im Sportpark Preungesheim gut angefangen: In den ersten 15 Minuten war die Tollwut komplett überlegen, lief hoch an und zwang den Gegner zu Fehlern. Mit einem Konter tauchten Lian Rau und Johan Gallwitz frei vor dem Tor der Frankfurter auf und letzterer verwertete zum 1:0. Keine 30 Sekunden danach schlug Adrian Stein auf Vorlage von Marius Herrmann zu. Wenig später nutzte erneut Adrian Stein eine Lücke in der unsortierten Frankfurter Abwehr und erhöhte auf 3:0 für die Tollwut.
In dieser Phase hatte Ebersgöns weitere klare Chancen, um den Vorsprung weiter auszubauen. Diese wurden aber nicht genutzt, während Frankfurt gleichzeitig besser ins Spiel fand. Mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause kamen die Falcons auf 2:3 ran – mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause.
Nach den hektischen Schlussminuten des ersten Drittels kamen die Tollwütigen gut in den zweiten Spielabschnitt. Ein Querpass von Lian Rau versenkte Anton Hautzel zum 4:2 im Kasten der Frankfurter. Danach lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch und beide kamen zu guten Chancen. Von der Ebersgönser Dominanz der ersten 15 Spielminuten war nicht mehr viel zu sehen, es war längst ein Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften trafen im Mitteldrittel noch einmal, erst verkürzte Frankfurt auf 3:4, dann stellte der stark aufspielende Adrian Stein den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her – 3:5.
Im letzten Drittel zeigte sich ein bekanntes Ebersgönser Problem: Statt offensiv aktiv zu bleiben und das Spiel zu kontrollieren, ließ der TSV sich auf ein wildes Hin-und-Her ein, von dem eher die schnellen Stürmer der Falcons profitierten. So kam es zu Beginn des Schlussabschnitts zum Anschluss- und Ausgleichstreffer vor den frenetisch jubelnden Frankfurter Fans. Selbst die erneute Führung durch Anton Hautzel, der ein weiteres Mal nach Vorarbeit von Lian Rau traf, konnte die Tollwut nicht über die Zeit retten. Frankfurt kam neun Minuten vor Schluss zum Ausgleich, der sich bis zum Ende hielt. Der Dorfverein drängte zwar auf den Siegtreffer, tat sich aber schwer damit, wirklich Druck zu entwickeln und klare Chancen zu kreieren. In der Verlängerung dauerte es dann nur knapp zwei Minuten, bis die Falcons – nach einem kuriosen Fehler in der Verteidigung der Gäste – das 7:6 erzielten.
„Wir haben es wieder nicht geschafft, 60 Minuten lang auf einem Niveau zu spielen. Wir schaffen es nicht, Führungen auszubauen und agieren nicht clever und abgezockt genug. Dazu haben wir die Falcons durch individuelle Fehler mit Toren gefüttert. Sie mussten nicht so viel investieren, um zu treffen“, zieht dreifach-Torschütze Adrian Stein ein hartes Fazit.
Es gehen also zwei Punkte nach Frankfurt, während sich die Ebersgönser mit einem begnügen müssen; die Chance auf den zweiten Platz, der zu den Play-Offs berechtigt, ist nun auf ein Minimum reduziert. In der Tabelle steht der TSV nun auf dem vierten Platz, drei Punkte hinter Frankfurt und zwei hinter Rennsteig Avalanche, die auf den Plätzen zwei und drei liegen. München ist mit acht Siegen aus acht Spielen im Prinzip schon sicher Hauptrundenmeister.
Am Sonntag werden die Tollwut-Herren in Calw bei den Lions antreten. Der bisherige Kader ist eigentlich stark genug , um Calw zu schlagen; bleibt die Hoffnung, dass der rote Faden endlich reißt.
Die weiteren Spielergebnisse: TSV Calw Lionas vs. Rennsteig Avalanche 7:8; ESV Ingolstadt Schanzer Ducks vs. TSG Erlensee 8:7 n. V.; FC Stern München: spielfrei
Die Tabelle:
https://saisonmanager.de/fvd/1207-2-fbl-herren-suedwest/tabelle
Für Tollwut Ebersgöns spielte: Felix Meyer (0 Tore/0 Vorlagen/0 Strafminuten), Lian Rau (0/3/4), Leon Bink (0/0/0), Lasse Kröll (0/0/0), Marius Herrmann (0/2/0), Sami Brachtel (0/0/0), Johan Gallwitz (1/0/0), Henry Fischer (0/0/0), Florian Beppler-Alt (0/0/0), Adrian Stein (3/0/0), Lennard Rölike (0/0/0) und Anton Hautzel (2/0/0) sowie Finn Rau (0/0/0) und Yannis Röhrig im Tor.
Zum Bild:
Am Samstag mussten die Tollwut-Herren in der 2. Floorball-Bundesliga Süd/West nach Frankfurt zu den Falcons. Mit einem Sieg hätten die Tollwütigen einen Sprung nach vorn in der Tabelle machen können, doch durch das erneute Unentschieden nach der regulären Spielzeit und der letztlichen 6:7-Niederlage nach der Verlängerung (3:2/2:1/1:3/0:1) rutschte der Dorfverein auf Rang vier ab, so dass das Saisonziel, der zweite Platz, der zu den Play-Offs berechtigt, kaum noch zu erreichen ist. Die Szene zeigt Tollwut-Spieler Sami Brachtel (Nr. 15; einfarbiges/hellblaues Dress) beim Spielaufbau. Der erhobene Blick für die Situation und seine Mitspieler bei gleichzeitiger blinder, enger Ballführung in der Schlägerkelle sind charakteristisch. Sein Frankfurter Kontrahent Anjo Köhler (direkt hinter Sami Brachtel) kann nur hinterherlaufen. Im Hintergrund die jeweiligen 13er Marvin Schroeder (kariertes Shirt) und Lasse Kröll (einfarbiges/hellblaues Dress).