
(JG (KK)) Die Floorball-Herren des TSV Tollwut Ebersgöns haben in der 2. Bundesliga Süd/West einen souveränen Heimsieg eingefahren. Der Dorfverein gewann gegen den FC Rennsteig Avalanche mit 12:5 (3:1/6:1/5:3) und sicherte sich drei wichtige Punkte im Rennen um die Playoffs. In der Tabelle steht die Tollwut auf Rang zwei und hat es in ihrem letzten Rundenspiel bei der TSG Erlensee selbst in der Hand diesen Platz zu sichern.
Vier Teams – ein freier Playoff-Platz: In der 2. Floorball Bundesliga Süd/West liefert sich Tollwut Ebersgöns ein enges Rennen um den zweiten Rang hinter dem souveränen Tabellenführer FC Stern München. Einer der direkten Konkurrenten, der FC Rennsteig Avalanche, war am Sonntag zu Gast. Im Hinspiel hatte es trotz einer hohen Führung der Tollwütigen noch eine herbe 13:14-Niederlage gesetzt. Mit Blick auf die Tabelle war ein Sieg in der eigenen Halle Pflicht, sonst wäre der Playoff-Traum ausgeträumt.
Dieser Druck war den Ebersgönsern zu Beginn des ersten Drittels allerdings anzumerken. Zwar lief der Ball fast ausschließlich durch die eigenen Reihen, doch offensiv fehlte der Mut zum Risiko. Rennsteig dagegen lauerte nur auf Konter – und das erfolgreich. In der achten Minute gingen die Gäste in Führung; ein Albtraumstart für die Tollwut. Doch der TSV berappelte sich schnell: Drei Minuten nach dem 0:1 glich Kapitän Florian Beppler-Alt mit einem Distanzschuss von der Mittellinie aus. Kurz vor Ende des ersten Drittels gelang den Tollwütigen ein Doppelschlag, wobei Felix Meyer die Anzeigetafel auf 2:1 stellte und wenig später Johan Gallwitz nach Vorlage von Noah Kolodziej auf 3:1 erhöhte. Bis dahin war der Dorfverein klar das spielbestimmende Team, tat sich aber offensiv gegen tiefstehende Rennsteiger schwer und ging mit dem knappen Zwei-Tore-Vorsprung in das Mitteldrittel.
In diesem gelang es den Ebersgönsern aber immer häufiger, den Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Der auffällige Marius Herrmann traf nach nur 56 Sekunden zum 4:1 und Felix Meyer sowie Anton Hautzel bauten die Führung schnell auf 6:1 aus. Diese Führung hatten die Ebersgönser im Hinspiel aus der Hand gegeben, und auch in dieser Partie fiel direkt nach dem 6:1 ein Anschlusstreffer der Rennsteiger. Diesmal aber ließ der TSV nichts anbrennen: Sami Brachtel legte auf Florian Beppler-Alt, der zum 7:2 einnetzte. Mit zwei weiteren Treffern des torgefährlichen Anton Hautzel zog der TSV auf 9:2 bis zum Pausenpfiff davon.
Zu Beginn des Schlussdrittels durfte Ebersgöns in Überzahl ran und traf sogar noch schneller als im Mittelabschnitt: Zehn Sekunden brauchte die Powerplay-Reihe, dann setzte Anton Hautzel Marius Herrmann schön in Szene, der flach zum 10:2 einschob. Danach entschied sich Rennsteig für einen ungewöhnlichen Schachzug für diesen frühen Zeitpunkt; sie nahmen ihren Torhüter vom Feld und ersetzten ihn durch einem zusätzlichen Feldspieler. Auch wenn Marius Herrmann zwischenzeitlich das 11:2 erzielte, war das eine erfolgreiche Maßnahme der Gäste – Ebersgöns wurde unsicher, während Rennsteig Druck aufbaute. Es fiel das 11:3 und nach einem weiteren Treffer ins leere Tor durch TSV-Spieler Adrian Stein noch das 12:4 und 12:5 für den FC. Das 12:4, so sei angemerkt, resultierte allerdings aus einer doppelten Überzahl der Gäste, da der Dorfverein eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Stockschlags absitzen musste. Hiernach aber machte die Tollwut den Sack zu: Manuel Helmer und zum Abschluss noch einmal Anton Hautzel stellten das 14:5-Endergebnis her. Manuel Helmer, der letzte Saison von der TSG Erlensee zu den Tollwütigen wechselte, äußerte sich kritisch: „Wir ließen unendlich viele gute Chancen liegen und nach dem ersten Gegentor befürchtete ich, wir würden wieder in alte Spielmuster verfallen. Das war zum Glück nicht so und das 9:2 nach dem 2. Drittel geht völlig in Ordnung. Der letzte Spielabschnitt zeigte aber, dass wir mit ungewohnten Situationen nicht gut zurechtkommen – Rennsteig spielte quasi die ganze Zeit ohne Keeper und dennoch schafften wir es nicht, unsere Torquote massiv zu steigern, zumal Rennsteig physisch abbaute.“
Dennoch: Mit diesen drei Punkten verteidigen die Herren des TSV Ebersgöns den zweiten Rang in der Tabelle und somit auch den Playoff-Platz gegenüber den punktgleichen Frankfurtern und distanzierte gleichzeitig die Verfolger aus Rennsteig und aus Erlensee. Noch können alle vier Teams in die Playoffs einziehen, die Tollwütigen haben es aber am letzten Spieltag auswärts in Erlensee selbst in der Hand. „Erlensee ist dieses Jahr erst aufgestiegen“, so Manuel Helmer, der immer noch Kontakt zu seinen alten Kammeraden hat. „Die haben Bock – die haben richtig Bock. Wenn Erlensee Siege einfährt, wird mit den Fans gefeiert und in der Kabine geht der Punk ab. Wir haben uns an das Siegen gewöhnt und es ist eher Alltag. Erlensee ist nicht besser, aber die Einstellung der Spieler und deren Motivation ist eine andere. Deshalb waren sie uns im Hinspiel fast immer den einen Schritt voraus. Wenn wir uns ebenso motivieren können und gerade nach Gegentoren nicht resignieren, wenn wir uns nicht blenden lassen, dass die TSG auch Erstliga-Spieler einsetzt und wenn wir nicht frühzeitig aufgeben, wie es bei uns zu Hause der Fall war – dann ist dieses Team auch schlagbar.“
Für den TSV Ebersgöns spielte: Felix Meyer (2 Tore/0 Assists/0 Strafminuten), Manuel Helmer (1/0/0), Leon Bink (0/1/0), Lasse Kröll (0/0/0), Marius Herrmann (3/3/0), Sami Brachtel (0/2/0), Elian Memedi (0/1/0), Johan Gallwitz (1/0/2), Henry Fischer (0/0/0), Florian Beppler-Alt (2/0/0), Adrian Stein (1/2/0), Noah Kolodziej (0/1/0) und Anton Hautzel (4/3/0) sowie Klaus Keller und Finn Rau im Tor.
Die weiteren Ergebnisse des Spieltags: FC Stern München vs. TSG Erlensee 22:3; ESV Ingolstadt Schanzer Ducks vs. Frankfurt Falcons 7:8; TSV Calw Lions spielfrei
Die Tabelle:
https://saisonmanager.de/fvd/1207-2-fbl-herren-suedwest/tabelle
Zum Bild:
Kurz vor dem Ende der Hauptrunde in der 2. Floorball-Bundesliga Süd/West scheinen die Herren des TSV Tollwut Ebersgöns wieder in der Spur zu sein. Gegen den Rivalen um den zweiten begehrten Playoff-Platz, dem FC Rennsteig Avalanche, kamen die Tollwütigen als Gastgeber zu einem letztlich nie gefährdeten 12:5- Sieg (3:1/6:1/5:3) und behaupten vor dem letzten Match in Erlensee gegen die TSG den zweiten Rang in der Tabelle. Das Bild entstand im ersten Drittel: Noah Kolodziej (hellblaues Dress, Nr: 44), eigentlich Abwehr-Hüne des TSV, ist vor dem gegnerischen Tor im Angriff und hat die Einschussmöglichkeit direkt vor dem Keeper der Rennsteiger, Jarmo Väärälä. Tollwut-Spieler Marius Herrmann (links, hellblaues Dress) ist so positioniert, dass er einerseits einen Pass von Noah verwerten, andererseits aber auch den Rennsteig-Akteur Jan Faldus (weißes Dress Mitte, Nr. 89) blocken kann.