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Tollwut-Herren verlieren zu Hause gegen Lilienthal erstes Playoff-Spiel

(KK) Am Samstag fand in der Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns das erste Playoff-Viertelfinalspiel zwischen den Herren des TSV Tollwut Ebersgöns und den Lilienthaler Wölfen statt. Ebersgöns, als 2. der 2. Bundesligastaffel Süd/West für die Aufstiegsrunde zur ersten Floorball-Bundesliga qualifiziert, konnte zwar in vieler Hinsicht gegen den Tabellen-Ersten der Staffel Nord/West mithalten, doch die Niedersachsen waren in allen Belangen einen Hauch besser, so dass die Niederlage der Tollwütigen mit 7:11 (2:4/3:3/2:4) auf jeden Fall in Ordnung geht.

 

 

Die Spielertrainer der Tollwütigen Florian Beppler-Alt und Felix Meyer konnten für die Heim-Begegnung der 1. Playoff-Runde lediglich auf einen Kader zurückgreifen, bei dem mit Leon Bink, Johan Gallwitz, Martin Meyer, Marius Herrmann und Laura Zörb gleich fünf Leistungsträger fehlten. Dennoch waren sie entspannt, da die Kader-Situation eigentlich schon die ganze Saison lang ähnlich löchrig war. Da sich beide Teams weder aus dem Regelbetrieb noch dem Pokal kannten, war ein Abtasten des Gegners zu Beginn des Matches zu bemerken, bei dem niemand den ersten Fehler machen wollte – kontrollierte Offensive, so könnte man die Situation beschreiben. Leider waren es die Wölfe, die den ersten Nadelstich setzen konnten und in der 5. Minute zum 1:0 einnetzten. Auch in der Folge egalisierten sich beide Mannschaften. Nachdem in der 12. Minute allerdings das 2:0 für die Lilienthaler fiel, überschlugen sich die Ereignisse: Binnen 13 Sekunden, verkürzte zuerst der TSV auf 1:2 durch Anton Hautzel (Pass Lian Rau), ehe die Niedersachen mit dem 3:1 den alten Vorsprung wieder herstellten. Gegen Ende des Drittels schlugen die Ebersgönser noch einmal zu und kamen im Überzahlspiel auf 2:3 heran, nachdem Lian Rau eine Vorlage von Anton Hautzel nutzte, doch die Gäste antworteten prompt, so dass mit 2:4 aus Sicht der Tollwütigen die Seiten gewechselt wurden. 

 

Nach der Pause war die Begegnung offener: beide Teams glänzten im Angriff und standen in der Defensive stabil – für die Zuschauer die spannendste Phase des Spiels. Wieder einen Tick effektiver zogen die Wölfe auf 2:5 davon, doch die Tollwut hielt mit und traf in der 3. Minute durch Felix Meyer auf Assist von Adrian Stein zum verdienten 3:5. Im Anschluss gab es zwei Überzahlspiele für die Hessen, doch während das erste ungenutzt blieb, konnte der Überzahl-Block des Dorfvereins das zweite verwerten, um den Anschlusstreffer zum 4:5 durch Noah Kolodziej auf Pass von Anton Hautzel zu erzielen. Leider blieb aber auch die Tollwut nicht ohne Zeitstrafe, so dass die Gäste wiederum ihr Überzahlspiel in ein Tor umwandelten. Zudem nutzten die Wölfe kurz darauf eine weitere Einschussmöglichkeit und es hieß 7:4 für Lilienthal. Der letzte Treffer vor der Pause blieb aber dem TSV vorbehalten, der durch eine Einzelaktion von Lian Rau auf 5:7 – ein aussichtsreicher Spielstand vor dem letzten Drittel – herankam. 

 

Verabredungsgemäß wechselte Ebergöns im Schlussabschnitt den Keeper, wobei Finn Rau adäquat Yannis Röhrig ablöste. Weitere Wechseloptionen, die die Tollwut vollzog, sorgten allerdings dafür, dass anfangs die Wölfe die Zügel in der Hand hielten und relativ schnell auf 5:9 davoneilten. Auch die Auszeit, die der Dorfverein folgerichtig nahm, brachte nichts, zumal eine im Anschluss verhängte 10 Minuten-Strafe wegen unsportlichen Verhaltens das Team des TSV noch mehr schwächte. So war es kein Wunder, dass Lilienthal ihr Überzahlspiel gnadenlos ausspielte und auf 5:10 erhöhte. Erst gegen Ende des Drittels, als die Wölfe siegessicher etwas verhaltener agierten, fanden die Tollwütigen wieder besser ins Spiel. Manuel Helmer (Vorlage Lasse Kröll) und Adrian Stein (Assist Anton Hautzel) trafen noch einmal für Ebersgöns, doch die Niederlage der Tollwütigen war nicht mehr abzuwenden, zumal die Wölfe mit dem 11:7 den Schlusspunkt setzten.  

 

Finn Rau, Keeper des letzten Spielabschnitts, fasste nach Abpfiff das Match zusammen: „Trotz einem durchwachsenen ersten Drittel hat unser Ehrgeiz nicht nachgelassen und wir konnten uns in der Pause gut auf den Gegner einstellen. Das haben wir im zweiten Drittel durch ein ausgeglichenes Spiel unter Beweis gestellt. Nichts desto trotz hatte Lilienthal die Nase vorn und konnte die Partie konsequent zu Ende spielen. Was uns gegen die Wölfe leider gefehlt hat, ist eine stetige Chancenverwertung.“ 

 

Nach gewonnenen Begegnungen heißt es im Playoff-Viertelfinale somit 1:0 für die Lilienthaler Wölfe, die aufgrund der besseren Endplatzierung in ihrer Liga am kommenden Wochenende theoretisch zwei Heimspiele gegen die Tollwut-Herren gehabt hätten. Zu diesen zwei Partien kommt es allerdings nicht: Da Floorball Deutschland an diesem Wochenende nicht nur die Playoff-Rückspiele auf dem Großfeld ansetzten, sondern auch die Westdeutschen Meisterschaften, die gleichzeitig das Qualifikationsturnier zu den Deutschen Kleinfeldmeisterschaften sind, entschieden sich die Ebersgönser für letzteres. Grund hierfür ist zum einen, dass der Dorfverein kein Interesse hat in die erste Bundesliga aufzusteigen – die Playoffs wären deshalb lediglich ein „Vergleichswettkampf“, bei dem der TSV irgendwann verlieren muss. Für die Deutschen Kleinfeldmeisterschaften hingegen würden sich die Tollwütigen sehr gerne qualifizieren. Um dort hinzukommen, führt der Weg aber nur über die Westdeutschen Meisterschaften; zudem ist Ebersgöns bei den „Westdeutschen“ Titelverteidiger und möchte diese Aufgabe als hessischer Stellvertreter auf jeden Fall wahrnehmen. 

 

Die weiteren Playoff-Viertelfinalspiele fielen wie folgt aus: 

BSV Roxel vs. PSV 90 Dessau 9:6; TSG Füchse Quedlinburg vs. FC Stern München 8:13; Dümptener Füchse vs. SC DHfK Leipzig 3:4 

 

Für den TSV Tollwut Ebersgöns spielte: Anton Hautzel (1 Tor/3 Assists/2 Strafminuten), Lian Rau (2/1/0), Felix Meyer (1/0/0), Adrian Stein (1/1/2), Noah Kolodziej (1/0/10), Manuel Helmer (1/0/0), Lasse Kröll (0/1/0), Elian Memedi (0/0/0), Sami Brachtel (0/0/0), Henry Fischer (0/0/0) und Florian Beppler-Alt (0/0/0) sowie Yannis Röhrig und Finn Rau im Tor. 

 

 

Zum Bild: 

Am Samstag fand das erste Playoff-Viertelfinalspiel zwischen den gastgebenden Herren des TSV Tollwut Ebersgöns und den Lilienthaler Wölfen statt. Die Niedersachsen waren in allen Belangen einen Hauch besser und gewannen verdient mit 11:7 (4:2/3:3/4:2). Das Foto zeigt Tollwut-Akteur Manuel Helmer (jubelnd), nachdem er – von Lasse Kröll angespielt – den Ball im Kasten der Lilienthaler zum 6:10 versenkte. Wölfe-Keeper Milan Urumovic schaut angesäuert in Richtung seiner Vorderleute, die Pass und Schuss zuließen, während sich Jan Hofmann (Nr. 8) verärgert abdreht.